Zitat der Woche
Rainer Maria Rilke
« Vergessen Sie nicht, daß die Kunst nur ein Weg ist, nicht ein Ziel. »
Rainer Maria Rilke
« Vergessen Sie nicht, daß die Kunst nur ein Weg ist, nicht ein Ziel. »
Albrecht Schöne erforscht in diesem Buch einen hochbedeutenden Bereich unserer Literatur ganz neu. Er widmet sich Goethe als Briefschreiber und versteht dessen Briefe auch als sprachliche Kunstwerke. Voller Entdeckungen, frei von Wissenschaftsjargon, glänzend geschrieben und spannend zu lesen, wendet sich das Werk an alle, die sich für Goethe, für Literatur und Sprache oder überhaupt für das Briefschreiben interessieren. Ein einführender Essay charakterisiert die europäische Briefkultur, auf deren Höhepunkt Goethes Briefwerk entsteht. An dieser Stelle wird deutlich, dass mit den ungeheuren Gewinnen der digitalen Kulturrevolution auch große Verluste verbunden sind. Neun exemplarisch gehaltene Fallstudien befassen sich dann mit je einem Brief – sie beginnen mit dem ersten Schreiben des 14-Jährigen und enden mit dem Brief des 82-Jährigen wenige Tage vor seinem Tod. Schöne behandelt zudem die Postverhältnisse der Goethezeit und ihre Bedeutung für die Eigenarten dieses Briefschreibens; untersucht die Herstellungsweisen solcher zumeist diktierten, danach durch korrigierten Texte; und überblickt schließlich anhand der Anredeformen (die nicht nur zwischen Du und Sie wechseln) Goethes gesamte Korrespondenz und bringt neue, auch lebensgeschichtlich überraschende Einsichten ans Licht.
Verlag: C.H.Beck
539 Seiten, 2015
ISBN 978-3-406-67603-1
Preis 29,95 Euro
Max Frisch
« (Warum ich Schriftsteller bin:) weil Schreiben noch eher gelingt als Leben, und weil für diesen Versuch, das Leben schreibend zu bestehen, der Feierabend nicht ausreicht. »
Heinrich Heine
Der Schmetterling
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
Umflattert sie tausendmal,
Ihn selber aber, goldig zart,
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.
Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
Das wüßt ich gar zu gern.
Ist es die singende Nachtigall?
Ist es der schweigende Abendstern?
Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb euch all:
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.
„Dicht am Paradies“ gehört zu den wundervollsten Bild- und Textbänden, die es aktuell über Paris gibt. Denn selten wurde diese Stadt auf eine sowohl pittoreske und charmante, als auch künstlerisch und literarisch informative Weise porträtiert. Dank Rainer Moritz und Andreas Licht gibt es keine inspirierendere Einladung zu einem Spaziergang durch die geheimnisvollsten, prachtvollsten, verschwiegensten und architektonisch faszinierendsten Park- und Gartenanlagen in der nach wie vor schönsten Stadt der Welt!
Verlag: Knesebeck
2014, Seiten 225
ISBN 978-386873-602-1
Preis 34,95 Euro
Paris war das Zentrum von Prousts Leben und dieses Zentrum prägt seinen großen Romanzyklus Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Mit Proust durch Paris zeichnet nach, wo Proust lebte und wo es heute, ein Jahrhundert später, möglich ist, Lebensspuren zu finden. Das Buch führt zum Boulevard Malesherbes, wo die Familie Proust über ein Vierteljahrhundert wohnte, zur Rue de Courcelles, wohin sie im Oktober 1900 zog, zum Boulevard Haussmann, wo Proust weite Teile des Romans fertigstellte, zum Parc Monceau, zur Place de la Madeleine, natürlich auf die Champs-Élysées und zu zahlreichen weiteren Orten in und um Paris. Eine Einladung zur ersten oder neuerlichen Lektüre der Originaltexte und zum Nachdenken darüber, was reale und erfundene Orte miteinander zu tun haben.
Verlag: Reclam
2015, Seiten 155
ISBN 978-3-15-0020369-9
Preis 12,95 Euro
Marcel Proust
„Eine Stunde ist nicht nur eine Stunde; sie ist ein mit Düften, mit Tönen, mit Plänen und Klimaten angefülltes Gefäß.“
Theodor Fontane
Der echte Dichter
Ein Dichter, ein echter, der Lyrik betreibt,
Mit einer Köchin ist er beweibt,
Seine Kinder sind schmuddlig und unerzogen,
Kommt der Mietszettelmann, so wird tüchtig gelogen,
Gelogen, gemogelt wird überhaupt viel,
»Fabulieren« ist ja Zweck und Ziel.
Und ist er gekämmt und gewaschen zuzeiten,
So schafft das nur Verlegenheiten,
Und ist er gar ohne Wechsel und Schulden
Und empfängt er pro Zeile ‘nen halben Gulden
Oder pendeln ihm Orden am Frack hin und her,
So ist er gar kein Dichter mehr,
Eines echten Dichters eigenste Welt
Ist der Himmel und – ein Zigeunerzelt.